Danke sagen

Der jährliche Erntedank lädt ein, die Dankbarkeit als Grundhaltung wieder einzuüben. Was hinter einem DANKE steht, überlegt Propst Jakob Bürgler in seiner Predigt.

Erntedank

5. Oktober 2025

Dtn 8,7-18; Lk 17,11-19

 

Die Lesungen sind wie ein kraftvoller Aufruf zur Dankbarkeit.

Wenn dein Leben schön ist und reich, wenn du das Leben genießen kannst, wenn du in Wohlstand und mit Absicherung leben kannst, dann achte auf die Worte der Lesung: „Nimm dich in acht und vergiss den Herrn, deinen Gott, nicht.“

Zehn Aussätzige werden gesund, und einer von ihnen checkt, wo die Quelle der Gesundheit liegt. Und er kommt zu Jesus und dankt von Herzen.

 

Es war ein ganz besonderer Abend. Zuerst eine spannende und intensive Domführung, dann ein herzliches Abendessen in einer Pizzeria in Innsbruck. Ich habe mich mit befreundeten Familien getroffen. Wir haben unsere „alte Verbundenheit“ aufleben lassen.

Was mir an diesem Abend aufgefallen ist: Die Kinder dieser Familien sind sehr gut erzogen. Das zeigt sich oft bei ganz kleinen Dingen: „danke“ und „bitte“ sagen, aufmerksam für die Tischgemeinschaft sein, freundlich im Umgang mit allen sein. Vor allem die Worte „danke“ und „bitte“ habe ich an diesem Abend oft gehört.

 

In seinem Lehrschreiben „Amoris laetitia“ benennt Papst Franziskus drei Grundworte für ein gelingendes Leben: „In der Familie ist es ,nötig…, drei Worte zu gebrauchen. … ‚darf ich?‘, danke‘ und ‚entschuldige‘. Drei Schlüsselworte!“. „Wenn man in einer Familie nicht aufdringlich ist und ‚darf ich?‘ fragt, wenn man in einer Familie nicht egoistisch ist und lernt, ‚danke!‘ zu sagen, und wenn in einer Familie einer merkt, dass er etwas Hässliches getan hat, und es versteht, ‚entschuldige!‘ zu sagen, dann herrschen in jener Familie Frieden und Freude.“ (AL 133)

 

Einige kleine Blitzlichter zum Wort DANKE und als Motivation, dankbar zu sein und die Dankbarkeit einzuüben:

DANKE

D wie Danken

Danken und denken hängen in der Wortwurzel zusammen, thank und think, Gedankenlosigkeit führt zur Undankbarkeit. Eine Motivation: nach-denken und nach-spüren, wie reich das Leben ist.

A wie Arbeit

Vor kurzem habe ich in einem Vortrag gehört, dass in Palästina die Arbeitslosigkeit derzeit bei 70 Prozent liegt. Nicht auszudenken, wie bitter dadurch das Leben wird. Arbeit gibt Inhalt, Sinn, Erfüllung und finanzielle Grundlage. Für die Arbeit danken.

N wie Natur

Kostbarkeit der Natur, der Schöpfung immer wieder neu entdecken. Die Natur lässt auf-atmen, gesund bleiben, Freude tanken. Ein großes Anliegen in unserer Zeit: Bewahrung einer Umwelt, die das Leben trägt, und Verantwortung dafür übernehmen.

K wie Kinder

Wo Kinder fehlen, fehlt die Orientierung an der Zukunft. Kinder öffnen einen neuen Raum. Wir brauchen Kinder, damit wir nicht im eigenen Leben steckenbleiben. Eine drängende Frage: Wie können wir Kindern Heimat in der Kirche geben?

E wie Eucharistie

Eucharistie bedeutet „Danksagung“. Wir kommen zum Gottesdienst, um zu danken: Für alles, was das Leben schön macht, für die Gemeinschaft, die uns trägt, für einen Glauben, der Lebenssinn und Kraft schenkt.

Wir ver-danken uns und unser Leben und unseren Glauben Gott. Eine Stunde in der Woche bewusst ver-schenken an Gott.

 

Nützen wir den Herbst, um die Dankbarkeit neu einzuüben, sie vielleicht wieder neu zu lernen. Wer danke sagen kann, lernt staunen. Und sein Leben wird positiv.

Und was mir auch ganz wichtig ist: DANKE allen, die sich bei uns einbringen!

 

Jakob Bürgler

Kategorie:

Datum: 05.10.2025

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