Christoph Probst Lecture 2020 - Hans Kelsen, der österreichische Verfassungsvater, und sein Eintreten für Freiheit und Demokratie

OLIVER LEPSIUS, der Referent, studierte Rechtswissenschaft in Bonn, München und Chicago. Nach Professuren in Heidelberg und Bayreuth lehrt er heute Öffentliches Recht und Verfassungstheorie an der Universität Münster. Er war Gastprofessor u.a. in Paris und Osaka, ist Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Herausgeber des Jahrbuchs des öffentlichen Rechts und der Archivzeitschrift „Der Staat“. In der Forschung beschäftigt er sich mit staats- und verwaltungsrechtlichen Fragen mit rechtstheoretischen, -historischen, -philosophischen, -vergleichenden oder interdisziplinären Bezügen.

Hans Kelsen (1881-1973) ist der Schöpfer der österreichischen Bundesverfassung von 1920. Was weit weniger bekannt ist: Kelsen ist auch einer der bedeutendsten Demokratietheoretiker des 20. Jahrhunderts. Seine Lehren sind gerade auch in Zeiten eines aufkommenden Populismus immer noch aktuell: Wie kann der Volkswille repräsentiert werden? Sind parlamentarische oder direktdemokratische Systeme überlegen? Wie lässt sich die individuelle Freiheit in einer demokratischen Herrschaftsordnung aufrechterhalten und sichern? Soll Demokratie aus der Perspektive der Mehrheit oder der Minderheit gerechtfertigt werden? Anhand dieser Fragen führt der Vortrag in die staatsrechtlichen Lehren Kelsens ein und schlägt einen Bogen zu aktuellen Gefährdungen der repräsentativen Demokratie durch populistische Strömungen.

Datum/Zeit: 
Mittwoch, 4. März 2020 - 18:00 bis Donnerstag, 5. März 2020 - 17:59
Termintyp: 
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